Islamismus auf TikTok: Kombination von Online- und Offline-Aktion

 

Der Dienst TikTok hat sich in den vergangenen Jahren immer mehr zum beliebtesten Unterhaltungsdienst insbesondere unter jüngeren Jugendlichen etabliert. Diese Entwicklung machen sich Islamisten für eine breite Streuung ihrer Propaganda zunutze. Das betrifft etwa eine jugendaffin auftretende Gruppierung, die der verbotenen Organisation Hizb ut-Tharir nahesteht. Während sie Ende Mai auf Facebook über 1.900 Abonnenten hatte und auf Instagram auf fast 5.000 Abonnenten kommt, erreichte sie auf TikTok über 7.000 Abonnenten/Followers (Stand: 31.05.2021).

Bemerkenswert ist, dass die Akteure durch eine geschickte Kombination von offline und online Aktionen relativ schnell eine hohe Reichweite generieren können, wie zuletzt eine Kundgebung am 28.05.2021 in Hamburg zum Nahostkonflikt zeigt. Zeitgleich wurden Videosequenzen dieser offline stattfindenden Kundgebung auf ihren Social Media Accounts gepostet. Auf diese Weise haben sie insbesondere auf TikTok eine hohe Anzahl junges Publikum erreicht.

Ziel solcher Aktionen ist, dass die islamistischen Akteure sich als Sprachrohr einer vermeintlich bedrohten und homogenen muslimischen Gemeinschaft inszenieren. Junge Menschen sollen das Gefühl bekommen, Teil einer großen Gemeinschaft zu sein, die gemeinsam etwas gegen Ungerechtigkeit tut.

(01.06.2021)